Anschlag für offene Maschen

Manchmal verlangt es ein Strickstück, dass Sie mit sogenannten offenen Maschen beginnen. Das bedeutet, dass Sie keine geschlossenen Anschlagkante haben. Die Maschen liegen offen, damit später in entgegengesetzter Richtung angestrickt werden kann oder um im Maschenstich zusammennähen zu können.

Die einfachste Art ist es, mit einer Luftmaschenkette zu beginnen. Häkeln Sie so viele Luftmaschen mit einer dicken Häkelnadel, wie Sie später Maschen benötigen. Der Faden wird abgeschnitten.

Aufschlingen

Auch das Aufschlingen gehört zu den Möglichkeiten, Maschen zu bilden. Gebrauchen Sie es sehr selten; dieser Anschlag ergibt keine dehnbare Kante, die man für Pullover- und Jackenanschläge benötigt. Sehr geeignet ist das Aufschlingen, um die obere Kante von Knopflöchern zu bilden.

  1. Sie haben eine oder mehrere Maschen auf der Nadel. Legen Sie den Faden von vorn nach hinten um den Daumen.
  2. Nehmen Sie die Nadel in die rechte Hand. Fassen Sie mit der Nadelspitze von unten unter den vorderen Faden, der um den Daumen liegt...
  3. ... und lassen Sie die Schlinge vom Daumen auf die Nadel gleiten, fest anziehen!

Aufstricken

Diese Art des Maschenanschlags sollten Sie nicht als Beginn eines Strickstückes wählen, es sei denn für doppelte, später zusammengestrickte Ränder, da bei dieser Art des Anschlags die Maschen gut erfasst werden können. Zu empfehlen ist diese Art, neue Maschen zu bilden, immer dann, wenn Sie am Ende oder Anfang einer Reihe mehrere Maschen anschlagen müssen. Man denke vor allem an quergestrickte Pullover, bei denen Sie grosse Maschenzahlen zusätzlich für die Seitennähte benötigen. Dieses Aufstricken ergibt einen sehr elastischen Rand, der sich dem Strickstück anpasst; die Rückenreihe lässt sich sehr gut abstricken.

  1. Eine Knotenschlinge wie beim Kreuzschlag bilden ...
  2. ...oder in eine auf der linken Nadel befindliche Masche wie zum Rechtsstricken einstechen, das heisst von links nach rechts.
  3. Mit der rechten Nadelspitze den Faden nach vorn als Schlinge durchholen. Diese Schlinge langziehen und ...
  4. ...von hinten, also verschränkt, auf die linke Nadel legen. Faden und Masche strammziehen und diesen Vorgang beliebig oft wiederholen. Die rechte Nadel kann in der neugebildeten Masche verbleiben; sie muss nicht jedes Mal herausgezogen werden.

Der fertige Anschlag

Kreuzanschlag

Der Kreuzanschlag ist der bei uns gebräuchlichste und am meisten beschriebene Maschenanschlag. Sie können ihn für jedes Muster verwenden. Die Reihe nach dem Anschlagen der Maschen ist die Rückreihe. Führen Sie diesen Anschlag stets über zwei Nadeln aus, damit er elastischer wird und sich in der Rückreihe besser abstricken lässt.

So sieht der fertige Anschlag aus.

  1. Fadenende – gut 3mal so lang wie das Strickstück breit sein wird – hängen lassen und eine Knotenschlinge bilden.
  2. Diese Schlinge auf zwei Stricknadelspitzenlegen und strammziehen. Fäden wie abgebildet in die linke Hand nehmen.
  3. Mit beiden Nadelspitzen unter den Faden fassen, der vom linken Daumen in die Hand führt.
  4. Mit beiden Nadelspitzen über den Faden fassen, der zum linken Zeigefinger führt, und ...
  5. ... ihn als Schlaufe durch die um den Daumen laufenden Fäden nach vorn durchziehen.
  6. Daumen nach jedem Schlingvorgang aus der Schlinge ziehen. Mit der Nadel erneut unter den vorderen Faden fassen und gleichzeitg die neugebildete Masche auf den Nadelspitzen zusammenziehen.